Reporter: Mit dem Start der Rubrik Fast & Fresh, einem von Selgros unterstützten Projekt, „hast Du Dich der Welt angeschlossen“... und das in der Küche. Was waren die Gründe, warum Du die Herausforderung angenommen hast und mit welchen Gedanken? Hast Du in letzter Zeit neue Trends bei der Förderung eines gesunden Lebensstils bemerkt?

Andi Moisescu: Es liegt in meiner Natur, die Komfortzone zu verlassen, so oft ich die Gelegenheit dazu habe. Die Chance einen Schritt nach vorne zu gehen, ist zu gut um diese Gelegenheit abzulehnen. Also habe ich es gewagt. Das hat natürlich auch mit der immer offensichtlicheren Bemühung um frisches und gesundes Essen zu tun. Das kommt mit dem Fortschritt meines Alters, was mich ebenfalls charakterisiert. Wenn man alles zusammen betrachtet, ist es meiner Meinung nach keine Überraschung mehr, dass ich es gewagt habe, die Küche zu betreten auch um etwas anderes zu tun als zu essen.

Wie sind die „Behind the scenes”-Dreharbeiten? Wurde jemand vor den Dreharbeiten oder nach der Verkostung... „verletzt”? Was waren die witzigsten Momente?

Zum Glück bin ich nicht direkt vom letzten Trampolin gesprungen, so dass Unfälle zumindest bisher mit Eleganz vermieden wurden. Ich habe mit einfachen, aber äußerst leckeren Rezepten begonnen, in der Hoffnung, dass mein Wagemut andere inspirieren könnte. Andere, die wie ich, bisher weder die Neugier noch den Mut hatten, die Freude am Kochen zu entdecken. Denn diese gesamte Erfahrung ist eine Freude. Vom Kauf der Zutaten bis zur Verkostung des Endprodukts, die jedes Mal ein wahres Festmahl war.

Du hast in einer Folge der letzten Staffel, in der die Hauptzutat die Kichererbsen waren, den Kaffeeersatz „Nechezol” erwähnt. Hast Du Dir jemals vorgestellt, wie die Dreharbeiten für eine solche Rubrik in der Fleischabteilung im „Goldenen Zeitalter” ausgesehen hätten?

Es ist schwer für jemanden, der die Zeit vor ’89 nicht erlebt hat, sich vorzustellen, dass das Leben auch so aussehen könnte. Obwohl, unter uns, eine ewig leere Abteilung, in der alles deprimierend und kalt war, keine so große Vorstellungskraft erfordert. Schließlich hat man vor ’89 viel auf vegetarische Küche gesetzt, was, siehe da welch Überraschung, sogar eine sehr gesunde Option ist. Zu der Zeit gab es jedoch kaum kulinarische Kultur, und wenn ich das sage, beziehe ich mich auf die große Masse der Bevölkerung, keineswegs auf die Fachleute.

Gelingt die Herausforderung des 15-minütigen Einkaufens – 15-minütigen Kochens jedes Mal? Wird das Geschirr ebenfalls in 15 Minuten „sauber gemacht”?

Die Antwort ist einfach und ehrlich: nein. Es gibt Rezepte, die mindestens 20 Minuten allein im Ofen benötigen. Aber ich habe auch diese berücksichtigt, weil ich der Meinung war, dass das Momente sind, in denen man ein bisschen Zeit mit Freunden verbringen kann, also ist es so, als würde man eine Pause einlegen. Was das Saubermachen des Geschirrs angeht, obwohl ich das extrem ungesunde schnelle Essen überhaupt nicht unterstütze, kommt es oft vor, dass innerhalb von maximal 10 Minuten alles von den Tellern verschwindet.

Was ist das größte Küchengeheimnis, das Du bisher von den Meisterköchen erfahren hast?

Die Kunst der Verwendung von Aromen. Es ist ein Geheimnis, das ich bisher nur erfahren habe, aber ich bin weit davon entfernt, es zu meistern. Es braucht viel Wissen, Mut und Erfahrung. Erfahrung von mehreren tausend Stunden in der Küche, denke ich.

Wer profitiert von den Fähigkeiten, die Du Dir in der Küche angeeignet hast? Hast Du es geschafft, Brokkoli zu einem unwiderstehlichen Gericht für Kinder zu machen?

Meine neuen Fähigkeiten werden theoretisch von allen, die mir nahe stehen, angefangen von Bürokollegen bis hin zu Kindern, genutzt. Aber Brokkoli bleibt weiterhin die Schwäche der Kinder, besonders bei Ikebana-Projekten. Auf dem Tisch geht der Kampf weiter. Sie werden wachsen und den Geschmack und die Nutzen entdecken. Es ist eine Frage des Alters. Bei der Jugend ist es schwer, einen appetitlichen Burger zu schlagen.

Wenn Du einen Satz (für die Wiedergabe eines Rezepts) auf der Grundlage der Fachterminologie erstellen würdest, die Du bisher von den Fachleuten gelernt hast, wie würde dieser klingen?

Ich würde es nicht wagen, auch nicht aus Übungsgründen. Ich bemühe mich wirklich, die Welt der Küche näher zu bringen, und sie nicht zu erschrecken. Nur abends, beim Scrabble, würde ich solche Begriffe einführen, um zu verblüffen.

Was war Dein bisher gekochtes Leibgericht?

Dies ist eine Falle, in die ich mich weigere zu stürzen. Ich kenne den Stolz eines jeden Küchenchefs sehr wohl. Um den Fischrogensalat kaputt zu machen, würde die Aussage reichen, dass ich mich einem der Rezepte näher gefühlt habe. Da ich noch nicht über die Erfahrung verfüge, ihn wieder zu reparieren, sage ich lieber, dass alle, absolut alle, meine Seele in gleichem Maß berührt haben. Und dass ich sie in gleichem Maß mag.

Musstest Du im Herbst zur „Nachprüfung” oder bist Du zur nächsten Stufe übergegangen? Hast Du es Dir wieder mit Geisteskraft vorgenommen, die von den Meisterköchen aufgetragenen Aufgaben zu meistern?

Die Wahrheit ist, dass ich im Herbst angefangen habe, immer weniger auf Geisteskraft und immer mehr auf die Fähigkeiten zurückzugreifen, die ich in der ersten Staffel erworben hatte. Aber ich lasse die Welt gerne glauben, dass ich weiterhin Schwierigkeiten habe. Ich weiß, dass sich die Leute das gerne vorstellen.

Übrigens, womit werdet ihr uns nach 15 Jahren und 29 Staffeln in der 30. Staffel bei der Rubrik Fast & Fresh überraschen? Formatänderungen? Neue Ziele?

Die Kochkunst im Allgemeinen und die Küche im Besonderen sind ein grenzenloses Terrain. Ich glaube nicht, dass ich mich jemals fragen werde, was ich, um Gottes Willen, in der nächsten Staffel machen soll. Das Leben ist voller Herausforderungen, vor allem die Küche für einen Mann. Ich werde immer danach streben, in jedes Essen ein wenig Selbstironie hinzuzugeben. Nur dann finde ich es wirklich lecker. Ich habe Angst vor der Versuchung der Menschen, sich selbst zu ernst zu nehmen.

Empfehlungen/Nachricht an die Zuschauer? Mittel gegen das Zusammenlaufen des Wassers im Mund?

Ich ermutige alle, die es bisher nicht gewagt haben, aus Angst, Fehler zu machen, dies sogar mit viel Lust zu tun. Und von mir sollen sie wissen, dass es nach zwei Staffeln Fast & Fresh kein Mittel für dieses „Wasser im Mund zusammenlaufen” gibt. Dieses wird auch noch nach etlichen Jahren in der Küche, erfolgen. Aber es wird viele Menschen glücklich machen und das ist das Wichtigste.