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AHK Business Outlook für Rumänien: Geschäftslage stabil, aber mit negativem Ausblick auf die Konjunkturlage

Deutsche Unternehmen in Rumänien schätzen ihre eigene wirtschaftliche Lage als besser oder gleichbleibend ein, aber die meisten sehen eine Verschlechterung der Konjunktur in den nächsten 12 Monaten, so die Ergebnisse einer Umfrage der Deutsch-Rumänischen Industrie- und Handelskammer (AHK Rumänien) vom Oktober 2022.

Die Umfrage bewertet sowohl die wirtschaftliche Lage als auch die Geschäftslage der Unternehmen und bietet einen Überblick über die wichtigsten wirtschaftlichen Risikofaktoren aus Sicht der Unternehmen. So erwarten nur 3,3 % der befragten Unternehmen, dass sich die konjunkturelle Entwicklung vor Ort in den nächsten 12 Monaten verbessern wird (2021: 20%), während fast 27 % glauben, dass sie unverändert bleibt. Die Mehrheit aber (70 %) glaubt, dass sich die konjunkturelle Lage verschlechtern wird (2021: 30%).

Was die eigenen Geschäftserwartungen betrifft, so meinen die meisten Unternehmen (46,7%), dass ihre Geschäftstätigkeit unverändert bleibt, während 37 % davon ausgehen, dass sich ihre Geschäfte in den kommenden Monaten verschlechtern werden (2021: 10%). Es gibt auch einen Prozentsatz an Optimisten, aber viel weniger als 2021. Mit einer Verbesserung rechnen nur noch rund 17 % (2021: 42%) der Unternehmen.

Für 33 % der befragten Unternehmen bleibt das Investitionsvolumen unverändert, weitere 33 % (2021: 18 %) geben an, dass sie weniger investieren werden. Über 16 % der Unternehmen planen für 2023 keine Investitionen, 16,7 % wollen ihre Investitionen vor Ort erhöhen (2021: 36 %). Erfreulicherweise bleibt die Zahl der Beschäftigten konstant, die Unternehmen haben nicht vor, Personal abzubauen. So beabsichtigen über 63 % der Unternehmen, die Zahl der Beschäftigten beizubehalten (2021: 42 %), während über 30 % sogar eine Erhöhung erwarten (2021: 40,8 %).

Als größtes Risiko sehen die deutschen Unternehmen in Rumänien weiterhin die hohen Energiepreise dar, gefolgt von den Rohstoffpreisen und dem Fachkräftemangel. „Ich denke, dass uns die derzeitige Situation der hohen Energiepreise noch längere Zeit begleiten wird. Deshalb ist mehr denn je eine enge Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor, aber auch zwischen den EU-Ländern absolut erforderlich, um die besten Lösungen für die rumänische Bevölkerung und das wirtschaftliche Umfeld zu finden. Unser aller Ziel ist es in diesen schwierigen Zeiten, dass Rumänien, Deutschland, die gesamte EU ein wettbewerbsfähiger, wohlhabender und zugleich nachhaltiger und somit resilienter Standort bleibt”, so Sebastian Metz, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der AHK Rumänien.

Weitere Risiken für das kommende Jahr sind für 60% der Befragten Störungen in der Lieferkette, die sinkende Nachfrage und die hohen Arbeitskosten, jeweils 53,3%. Im Herbst 2021 gehörten die Energiepreise, die Arbeitskosten sowie die Rohstoffpreise ebenfalls zu den wichtigsten Risikofaktoren.

Die Ergebnisse der weltweiten Umfrage zum AHK World Business Outlook, die unter mehr als 3.100 im Ausland tätigen deutschen Unternehmen durchgeführt wurde, zeigen, dass die Weltwirtschaft aus Sicht der deutschen Unternehmen einen harten Winter erlebt. Die Hauptgründe sind die wirtschaftlichen Folgen des Krieges gegen die Ukraine und Chinas Null-Covid-Politik. Die größten Risiken für die Geschäftsentwicklung deutscher Unternehmen weltweit liegen in der Störung der Lieferketten (42 %), den hohen Rohstoff- (42 %) und Energiepreisen (41%). „Der Aufholeffekt von Auftragsstaus in der Industrie, der Neustart für Dienstleister nach Beendigung der Corona-Einschränkungen sowie stellenweise Entspannungen bei den globalen Lieferketten dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich auch bei den deutschen Unternehmen im Ausland die angespannte Weltkonjunktur bemerkbar macht“, sagt DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier.

Während sich die Perspektiven vor allem in Europa verschlechtern, sind die Unternehmen im Asien-Pazifik-Raum (ohne China), in Afrika, Nah- und Mittelost, sowie Süd- und Mittelamerika und Nordamerika weniger pessimistisch. Die kompletten Ergebnisse des World Business Outlooks finden Sie hier.

Die vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) koordinierte Umfrage „AHK World Business Outlook“ fand vom 4. bis 23. Oktober 2022 statt. Aus Rumänien nahmen 30 Unternehmen teil, davon sind mehr als die Hälfte in der Industrie und im Baugewerbe tätig (63,3 %), 10% im Dienstleistungssektor, 16,7 % der Unternehmen kommen aus dem Handel, die restlichen 10 % aus anderen Sektoren.

Über die AHK Rumänien

Die im September 2002 gegründete AHK Rumänien ist die offizielle Vertretung der deutschen Wirtschaft in Rumänien und zählt über 550 Mitgliedsunternehmen. Mit ihrem Leistungsangebot und ihren Veranstaltungen unterstützt sie deutsche Firmen bei ihrem Markteintritt in Rumänien und ist zugleich ein Partner für rumänische Unternehmen mit Interesse am deutschen Markt. In Rumänien widmet sich die Deutsch-Rumänische Industrie- und Handelskammer aktiv der Implementierung des dualen Berufsbildungssystems nach deutschem Vorbild. Weitere Informationen unter www.ahkrumaenien.ro.

Die AHK Rumänien im Jubiläumsjahr

Das Jubiläumsjahr 2022 steht für die AHK Rumänien unter dem Motto Sustainability. Nachhaltigkeit ist ein hochaktuelles Thema und aus unserer heutigen Welt nicht mehr wegzudenken. Es geht um Investitionen in Bildung, in Forschung und Entwicklung, in die Lebensattraktivität unserer Städte und Gemeinden. Es geht darum, zukünftig unsere Wirtschaftssysteme nachhaltig auszurichten und dabei den Transformationsprozess sozialverträglich zu gestalten. Diesem Themenkomplex möchten wir uns im AHK Sustainabilityear 2022 widmen und mit einer Vielzahl von Veranstaltungen, „grüne“ Projekte initiieren, Dialog zwischen Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft befördern und neue, innovative Ideen für eine nachhaltigere Zukunft schaffen. Die deutsche Wirtschaft steht in den Startlöchern und ist bereit, ihre Technologie, ihr Know-How und Best Practices einzubringen, um die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen auf ein neues Level zu bringen.

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