Wertgutscheine trugen 2024 über 1,4 % zum BIP bei und sicherten mehr als 213.000 Arbeitsplätze
Laut einer Studie der Akademie für Wirtschaftsstudien Bukarest (ASE) hat das System der Wertgutscheine – darunter Essensgutscheine, Urlaubsgutscheine und Sozialtickets – im Jahr 2024 über 1,4 % zum Bruttoinlandsprodukt Rumäniens beigetragen und mehr als 213.000 Arbeitsplätze gesichert. Die Ergebnisse wurden im Rahmen des Policy & Impact Forum in der französischen Botschaft in Bukarest vorgestellt.
Die Untersuchung zeigt, dass die Abschaffung der Gutscheine jährlich zu Verlusten von rund 18,99 Mrd. RON führen würde, was 1,079 % des BIP entspricht, sowie zum Verlust von über 150.000 Arbeitsplätzen, insbesondere im Handel, in der Gastronomie und im Dienstleistungsbereich. Bei einer Indexierung der Gutscheine an die Inflation könnten hingegen bis zu 18.500 neue Stellen entstehen und das BIP um bis zu 0,14 Prozentpunkte steigen.
Dragoș Pîslaru, Minister für Investitionen und Europäische Projekte, bezeichnete das Gutscheinsystem als „eine tragende Säule des modernen Staates“ und betonte dessen Bedeutung als transparentes Instrument zur Investition in Humankapital mit erheblicher wirtschaftlicher Wirkung. Er kündigte an, dass die zweite Tranche des Programms „Unterstützung für Rumänien“ im Dezember 2025 über Gutscheine ausgezahlt wird.
Das Arbeitsministerium arbeitet derzeit an einer Erhöhung des Nennwerts der Essensgutscheine auf 50 RON. Diese Maßnahme sei notwendig, da die bestehende Berechnungsformel aufgrund der wirtschaftlichen Lage keine relevanten Anpassungen mehr ermögliche, erklärte Staatssekretär Ciprian Văcaru.
Gabriela Horga, Vorsitzende des Haushalts- und Finanzausschusses, hob hervor, dass Wertgutscheine zur Formalisierung der Wirtschaft beitragen und den Konsum in strategischen Sektoren ankurbeln. Vertreter des Wirtschaftsministeriums verwiesen zudem auf die Rolle von Urlaubsgutscheinen bei der Förderung des Inlandstourismus und der Eindämmung der Steuerhinterziehung.
Die ASE-Forscher empfehlen, das System der Wertgutscheine beizubehalten und durch automatische Inflationsanpassungen weiterzuentwickeln. Diese Instrumente seien keine Budgetbelastung, sondern wirkungsvolle wirtschaftliche Stabilisatoren zur Armutsbekämpfung und Wachstumsförderung.



