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Klaus Reisenauer, Geschäftsführer der Oasis Development: Als Unternehmer ist man stets an neuen Sachen interessiert, das hört nie auf

Wie Lange sind Sie schon in der Immobilienbranche, und wann wurde die Firma Oasis Retail Development & Consulting gegründet?

Ich habe bereits 1993 ca. 4 Jahre nach Beendigung meines Studiums der Wirtschaftswissenschaften in Deutschland meine erste Firma gegründet. Zunächst habe ich begonnen als Immobilien – Makler Einzelhandelsflächen an Einzelhandelsunternehmen zu vermitteln, uns später dann habe ich angefangen Projekte selbst zu bauen, und an LIDL, ALDI, Takko, Deichmann, dm Drogerie etc. zu vermieten. Im Jahre 1998 habe ich die Aktivitäten ausgeweitet auf die Länder Österreich, Tschechien, Ungarn und Solvenien, und im Jahr 2002 bin ich geschäftlich zurück nach Rumänien gekommen. Zunächst haben wir unter einer anderen Konstellation die Projekte entwickelt, und im Jahr 2007 haben mein Geschäftspartner Kurt Wagner und ich die Oasis Retail Development & Consulting gegründet.

Welches war der Grund warum Sie nach Rumänien zurückgekommen sind, und welches sind Ihre Hauptaktivitäten?

Wir hatten im Jahr 2002 einen Auftrag von der Firma Kaufland die Expansion in Rumänien für sie zu starten, Grundstücke zu kaufen, Baugenehmigungen zu erwirken und die Immobilien für Kaufland zu bauen. Später haben wir dann unsere Aktivitäten ausgeweitet und haben eine Vielzahl von Standorten für die Firma PLUS – Discount (die 2011 von LIDL gekauft wurden) und Fachmarktzentren für das eigene Portfolio entwickelt, die wir an die Firmen wie Takko, Deichmann, C & A, Altex, Flanco, Noriel, Pepco u.s.w. vermietet haben.

Wie viele Projekte haben Sie in Rumänien seither entwickelt, und welche waren die wichtigsten für Sie?

Seit 2002 haben wir zwischenzeitlich über 100 Projekte in Rumänien entwickelt, davon rd. 70 für Lebensmittelbetreiber. Die restlichen rd. 30 Standorte sind Projekte unter dem Namen PRIMA SHOPS die wir im Eigenbestand behalten haben. Es gibt nicht das spektakulärste Projekt, denn jedes Projekt für sich ist einzigartig. Denn es ist sehr wichtig, dass diese auch langfristig funktionieren, dass bedeutet das der Standort und das Konzept perfekt passen müssen. Gerade in den zurückliegenden Krisenjahren hat man gesehen, dass Projekte die nicht professionell entwickelt wurden Probleme bekommen haben. Es gibt aber schon an ein paar Projekte an denen man vielleicht besonders hängt, vor allem weil sie nicht ganz einfach zu entwickeln sind und ihre Realisierung ziemlich lange dauert. Derzeit bauen wir das Projekt PRIMA Shops Oradea, größte Innerstädtische Fachmarktzentrum in einer Stadt in Rumänien mit 10.000 qm vermietbarer Fläche.

Wie unterscheidet sich die Entwicklung von Projekten in Rumänien von solchen in anderen Länder wie Deutschland, Österreich, Tschechien oder Ungarn?

In Deutschland und Österreich zum Beispiel haben wir stabile Rahmenbedingungen, das bedeutet es gibt ein verlässliches Planungsrecht und die buchhalterische Verwaltung ist weniger kompliziert. In Rumänien müssen wir uns schon öfter auf kurzfristig wechselnde Rahmenbedingungen einstellen, dass macht dann eine Planung für so eine langfristige Investition wie eine Immobilie dann oftmals doch schwierig. Auch sind die Genehmigungszeiten in Rumänien mit mittlerweile rd. 2 Jahren pro Projekt doch sehr lange geworden.

Wie sehen Sie die wirtschaftliche Entwicklung derzeit, und welches sind Ihre Zukunftspläne?

Erfreulicher Weise läuft die Konjunktur in Rumänien wieder recht ordentlich, und in den meisten Bereichen ist Wachstum vorhanden. Auch die Immobilienbranche boomt wieder, und auch das Segment der Einzelhandelsimmobilien, in dem wir uns bewegen, macht wieder Freude. Dazu kommt, dass auch rumänische Banken wieder den Appetit für die Finanzierung solcher Vorhaben bekommen haben. Also alles in allem sind wir sehr optimistisch was die nächsten Jahre betrifft, zumal noch ein großer Nachholbedarf an modernen Einzelhandelsflächen in Rumänien besteht. Unsere Gruppe wird neben der Fertigstellung des Fachmarktzentrums in Oradea weiter Projekte in den kommenden Jahren in Städten wie Bukarest, Hermannstadt, Sathmar, Medias und anderen mittelgroßen Städten planen und realisieren.

Die Investitionen aus dem deutschsprachigen Raum haben ein erhebliches Ausmaß in den gesamten Auslandsinvestitionen in Rumänien. Wie erklären Sie das Interesse der deutschsprachigen Gemeinschaft an Rumänien?

Rumänien, und vor allem der Westen des Landes ist durch seine Geschichte und die deutschstämmige Bevölkerung die hier gelebt hat und noch lebt, immer ein Anziehungspunkt für Investoren aus dem deutschprachigen Raum gewesen. Nicht nur sprachlich, auch kulturell und von der denkweise passt man gut zusammen.

Welche sind die wichtigsten Erwartungen der lokalen und ausländischen Investoren, die auf Rumänien gewettet haben?

Wie in jedem anderen Land erwarten Investoren auch in rumänien eine stabile Politik, Transparenz Einfachheit und Verlässlichkeit in der Gesetzgebung, und weniger Bürokratie.

Ihnen gehört auch die Firma Profihairshop, eine auf professionelle Haarpflege spezialisierte Einzelhandelskette. Wie kann es zu einer Abweichung von der Immobilienbranche?

Da wir als Entwickler von Einzelhandels Immobilien wissen müssen, wie unsere Kunden die Einzelhändler denken, mussten wir uns schon immer über die Entwicklungen im Einzelhandel interessieren und über die neusten Trends und Konzepte auf dem Laufenden sein. Im Jahre 2009 haben wir entdeckt, dass in Rumänien in dem Segment der professionellen Haarpflege eine Chance besteht, mit Einzelhandelsläden zu expandieren, also habe wir diese war genommen. Es war und ist immer noch interessant für uns die Erfahrung zu machen, dass diese Branche weit komplexer ist als nur Ware einzukaufen und mit Gewinn weiter zu verkaufen. Die Herausforderung „die richtige Ware, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zum richtigen Preis zu verkaufen“ kann manchmal ganz schön Kopfzerbrechen bereiten. Wir haben bei Profihairshop nur ein paar tausend Artikel, aber seit wir hier tätig sind habe ich Hochachtung von anderen Unternehmen des Einzelhandels die zigtausenden oder gar hunderttausenden Artikel haben, und vielleicht auch noch Lebensmittel, also recht schnell verderbliche Ware im Sortiment haben.

Welches sind Ihre Ziele mit Profihairshop in den nächsten Jahren?

Wir haben derzeit 25 Geschäfte in Rumänien, und sehen einen Bedarf von rd. 50 Standorten die wir in den nächsten Jahren so schnell wie möglich erreichen wollen. Desgleichen werden wir weiter an der Erweiterung und Verbesserung unseres Produktangebotes arbeiten, und vielleicht in 1 – 2 Jahren dann auch überlegen, ob wir in das benachbarte Ausland expandieren.

Wird es noch weitere Abweichungen von der Immobilienbranche geben, haben sie noch andere Aktivitäten vor?

Als Unternehmer ist man stets an neuen Sachen interessiert, das hört nie auf. Deshalb sagen wir auch niemals nie, wenn uns wieder mal ein gutes Konzept auf den Tisch kommt, mit dem wir glauben Erfolgreich sein zu können, dann werden wir es natürlich machen.

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