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Der Arbeitsmarkt: die wahre Provozierung der rumänischen Wirtschaft

Der charakteristische Bestandteil der rumänischen Wirtschaft in den letzten Jahren war der anhaltende wirtschaftliche Wachstumsrhythmus. Der beträchtliche Vorlauf des BNE bis in die Gegenwart kann einen wertvollen Ausgangspunkt darstellen, der als Grundsatz für eine nachhaltige Entwicklung fungieren kann, wenn keine Zeichen von Schwäche vorkommen, besonders im Bereich des Arbeitsmarktes. Obwohl die Arbeitslosenrate gesunken ist, und wird auf 4,9% im dritten Trimester von 2017 geschätzt, d.h. das tiefste Niveau in den letzten 20 Jahren, und obwohl die Beschäftigungsrate im dritten Trimester des 2017 auf 69% gestiegen ist, sieht Rumänien zu, wie es Tag auf Tag Arbeitskräfte verliert, sowohl als Ergebnis der Migration, als auch wegen der anhaltenden Alterung der Bevölkerung, wo auch das Angebot die ständig veränderlichen Bedürfnisse der Wirtschaft nicht begleiten kann. Armut bleibt hoch, hauptsächlich verursacht von dem hohen Anteil an Inaktivität. Das starke wirtschaftliche Wachstum wird von einem hohen Niveau sozialer Ungleichheit begleitet. Wie bereits gesagt, nebst ausgeprägter Konsumorientierung, kommen allmählich die strukturalen Probleme zum Vorschein, wie diese auch in der Landes-Untersuchung unter dem Zeichen des Europäischen Semesters angezeigt wurde.

Die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt wurden allmählich besser, dank dem wirtschaftlichen Wachstum, laut Bericht der Europäischen Kommission. Die Arbeitslosenrate ist noch mehr gesunken, und wird auf 4,9% für das dritte Trimester 2017 geschätzt, das kleinste Niveau seit gut 20 Jahren. Es gab einen hohen Drang an Beschäftigung der Arbeitskraft, und die Beschäftigungsrate wuchs auf 69% im dritten Trimester des 2017, und kam daher der Erreichung des nationalen Ziels von 70% im Rahmen der Strategie Europa 2020, von 70%, sehr nahe. Die Beschäftigungsrate der Arbeitskraft ist ab Mitte 2016 konstant gestiegen, bleibt jedoch eine der niedrigsten in der EU. Der Zugang zum Arbeitsmarkt bleibt weiterhin sehr ungleich, mit großen Schwierigkeiten für Frauen, Behinderte, Rromas und für junge Leute. Obwohl die Arbeitslosenrate bei den jungen Leuten ab 2015 stark gesunken ist, bleibt die Rate der jungen Leute die professionell nicht beschäftigt sind, und auch keine weitere Ausbildung oder Qualifizierung (NEET) machen, weiterhin sehr hoch, und hat eine leichte Verbesserung erst in der letzten Zeit gezeigt. Darüber hinaus ist der Unterschied bei Anstellung zwischen Männern und Frauen 2016 auf 17,6% leicht gestiegen, und bleibt weiterhin einer der höchsten in der EU. Das Angebot an Arbeitskraft kann mit den ständig wechselnden Bedingungen der Wirtschaft nicht mithalten. Rumänien wird ebenfalls mit demografischen Problemen konfrontiert. Die Bevölkerungsanzahl ist seit fast drei Jahrzehnten anhaltend reduziert, und diese Tendenz wird auch für die nahe Zukunft erwartet. Die Alterung der Bevölkerung ist ein weiteres Hindernis im Weg des potentialen wirtschaftlichen Wachstums, der Anteil der beschäftigungsaktiven Personen (15 – 64 Jahre) wird schätzungsweise von 67% in 2016 auf 55% in 2050 sinken. Der Rhythmus der Gehaltserhöhungen ist in den letzten Jahren beschleunigt worden. Die niedrige Arbeitslosenrate, samt der Reduzierung an Arbeitskräften und ein andauernder Mangel an Fachkräften haben zu einem akuten Defizit an Arbeitskräften und zu Gehaltserhöhungen auf der gesamten Wirtschaft geführt. Nach einer gewaltigen Gehaltserhöhung in 2016, sind die Gehälter 2017 weiter gestiegen, teils auch von der Erhöhung im Februar des Mindestbruttolohns um 16%, auf 1.450 Lei (etwa 315 Euro) hervorgebracht, und ebenfalls auch von den Erhöhungen im öffentlichen Dienst. Es wird erwartet dass die Gehälter 2018 weiterhin steigen werden, weil der Mindestnettolohn im Januar um weitere 9% erhöht wurde, somit könnte der Mindestnettolohn im öffentlichen Dienst um 11,5% erhöht werden. In Rumänien bleiben die Gehälter allgemein noch relativ klein im Vergleich zum EU-Durchschnitt, und von einer Wirtschaft die sich in einer Phase der Überholung von Lücken befindet, wird eine relativ große Erhöhung der Gehälter erwartet. Trotzdem ist es möglich dass die gegenwärtigen Modelle der Gehaltserhöhungen nicht nachhaltig sind. Die Gehälter im öffentlichen Dienst sind um mehr als 70% zwischen dem 1. Trimester 2015 und dem 3. Trimester 2017 gestiegen, und haben somit die Gehälter des privaten Bereichs erheblich überschritten. Der Mindestlohn ist ebenfalls um mehr als 60% gestiegen, ab 2015. In 2017 wurden etwa 30% der Arbeiter mit dem Mindestlohn bezahlt, was eine besonders komprimierte Verteilung der Gehälter zeigt. Die starke Mehrheit der Gehälter könnte Druck auf die Wettbewerbstätigkeit und die Inflation ausüben, wenn die Produktivität nicht das Tempo der Gehaltserhöhungen verfolgt.

Armut bleibt noch immer hoch. 2016 sind die Risiken für Armut und soziale Exklusion gewachsen, wobei 38,8% der Bevölkerung davon betroffen waren; somit wurde die sinkende Tendenz mehrerer Jahre umgestellt. Diese Tendenz scheint sich nicht zu verbessern, sie ist von der Erhöhung der verfügbaren Einkommen pro erwachsene Person – gleich für alle Haushalte, mit Ausnahme der ärmsten 10% (aufgrund der kurzzeitigen Schätzungen von Eurostat auf 2016) beeinflusst. Der starke Unterschied zwischen Arm und Reich und zwischen Stadt und Dorf bleibt weiterhin hoch. Das Armutsrisiko ist hauptsächlich von den hohen Niveaus an Inaktivität verursacht. Das starke Wirtschaftswachstum ist hauptsächlich von dem hohen Niveau an Ungleichheit begleitet. Das von 20% der reichsten Bevölkerung erhaltene Einkommen ist das siebenfache der von 20% der ärmsten Bevölkerung erworbene Einkommen, im Vergleich zum 1 zu 5 Verhältnis in EU-28. Andererseits ist am unteren Ende der Verteilung der Einkommensstufen die Ungleichheit noch ausgeprägter, weil 10% der Bevölkerung mit dem kleinsten Einkommen 14 mal weniger als 50% der ärmsten Bevölkerung verdient, wobei dieses der am höchsten geprägte Unterschied in der EU ist.

Der Arbeitsmarkt

2017 wurden mäßige Fortschritte im Bereich der Reformen auf dem Arbeitsmarkt und der Sozialassistenz getan. Fortschritte wurden in der Optimierung der aktiven Politiken im Bereich des Arbeitsmarktes und der Reform des öffentlichen Dienstes zur Beschäftigung der Arbeitskräfte besonders in 2016 beobachtet, doch wurden diese inzwischen verlangsamt. Die Reform der Nationalen Agentur zur Beschäftigung der Arbeitskraft wurde noch nicht angewendet, und muss langzeitig mittels eines festen politischen Engagements unterstützt werden. 2017 fand kein Fortschritt in der Feststellung des Mindestlohns statt, und auch nicht betreffend die Gleichstellung des Pensionierungsalters bei Männern und Frauen, was die Fortsetzung der positiven Schritte aus 2016 darstellen sollte. Der Fortschritt im Bereich der Sozialunterstützung war nicht konsequent. Die Anwendung des Gesetzes betreffend den Mindest-Inklusionslohn, verabschiedet 2016, wurde 2017 blockiert, und ist zur Zeit auf 2019 verschoben. Das Pilot-Projekt zur Einführung integrierter Teams in einer Reihe von benachteiligten Gemeinschaften hat auch starke Verzögerungen. Die Verbindung zu den Aktivierungsmaßnahmen sollte ebenfalls mehr konsolidiert werden. Die Fähigkeit der sozialen Übertragungen, die Armut zu reduzieren, ist weiterhin die niedrigste in der EU, und es gibt keinen objektiven Mechanismus zur Aktualisierung der sozialen Leistungen. Es gibt permanente Provozierungen für den Zugang zu Strukturen von guter Qualität und günstig für die Inklusion im Bereich der Ausbildung. In den letzten Jahren haben die rumänischen Behörden eine Reihe Maßnahmen getroffen um den unbefriedigenden Ergebnissen im Erziehungswesen, sowie auch dem Mangel an Fachkräften, mittels Anwendung relevanter Strategien entgegen zu kommen. Es wurden Fortschritte beobachtet betreffend Ausbildung und professionelles Training, lebenslanges Lernen und höhere Erziehung, doch die Qualität und Relevanz dieser Dienste auf dem Arbeitsmarkt bleiben weiterhin fraglich. Nach Verabschiedung 2015 der Strategie zur Reduzierung der frühzeitigen Unterbrechung des Studiums, und infolge der im darauffolgenden Jahr gemachten Fortschritte waren die Anstrengungen zur weiteren Anwendung im Jahr 2017 eher bescheiden. Dieses wird in den hohen Raten der frühzeitigen Abbrechung des Schulbesuchs, im ungleichen Zugang zu qualitativen Erziehung, einschließlich für Rromas reflektiert, und ebenfalls in den großen Unterschieden bei den schulischen Zeugnissen, wobei all diese Aspekte das Bestehen bestimmter Hindernisse hervorheben.

Die Inzidenz der Schwarzarbeit ist weiterhin hoch. Die Europäische Kommission schätzt, dass der Anteil der Angestellten die ihren Lohn bar im Umschlag erhalten – d.h. unangemeldete Gehälter- zwei Mal größer als der EU Durchschnitt ist. Die informale Wirtschaft ist noch immer weit verbreitet. Mittels OCDE Methodologie, hat das INS für 2015 einen Wert von 22,1% für die informale/unsichtbare Wirtschaft geschätzt, leicht ansteigend im Vergleich zur OCDE Schätzung von 21,5% für 2010. Laut angewendeter Methodologie bildet die unangemeldete Arbeitskraft in Rumänien den überwiegenden Bestandteil der unsichtbaren Wirtschaft. Eine Ursache dafür ist auch der große Anteil der selbständig Beschäftigten, besonders in der Landwirtschaft. 2017 wurden das Arbeitsgesetz und das Fiskalgesetz geändert, um die Definition der unangemeldeten Arbeit zu erweitern und mehrere strafbare Maßnahmen gegen falsche Arbeitsverhältnisse einzuführen, durch Erhöhung der Strafzahlungen. Obwohl beim Arbeitsinspektorat eine Fachabteilung gegründet wurde, die für intensive Kontrollen und für die Organisierung von Wahrnehmungskampagnen befugt ist, bleibt die Organisierung des Kampfes gegen unangemeldete Arbeit unter mehreren Ämtern zerteilt, und das präventive Element ist noch immer nicht genügend entwickelt. Die gesellschaftlichen Partner beteiligen sich nur ungenügend an die Bekämpfung der unangemeldeten Arbeit. Ab September 2017 (für Arbeitgeber) und ab Januar 2018 (für Arbeitnehmer) müssen die Sozialleistungs-Beiträge für die Teilzeitarbeitsverträge zu Werten mindestens entsprechend des Mindestbruttolohns eingezahlt werden. Obwohl die potentielle Auswirkung dieser Maßnahme noch nicht gänzlich geschätzt wurde, könnte sie allgemein die Bildung mehrerer Ganzzeitarbeiten führen. Trotzdem kann die größere fiskalische Belastung auch zur Bildung neuer Auswege führen, um die legale Anstellung komplett zu vermeiden.

Die Anfrage auf dem Arbeitsmarkt

Die Beschäftigungsrate ist wachsend, unter dem Druck der strken internen Anfrage. Die Beschäftigungsrate, eischließlich die Anzahl der selbständig beschäftigten Personen ist in Anstieg in den Bereichen die in voller Erweiterung sind, bzw. in der Industrie und den Dienstleistungen, wo der Bedarf an Personal mit mittlerer und hoher Ausbildung hoch ist. Ebenfalls ist die gesamte Anzahl der Beschäftigten in den letzten 12 Monaten leicht gestiegen. Von den Arbeitgebern treffen immer häufiger Beschwerden ein über ihre Schwierigkeiten in der Rekrutierung von Personal sowohl als auch in der Beibehaltung der bereits bestehenden Mitarbeiter. Laut Umfragen wurden 2016 72% der Arbeitgeber mit Schwierigkeiten in der Besatzung der freigestellten Stellen konfrontiert, was den höchsten Prozent seit 2008 bildet (Manpower Group, 2016). In dem Bericht zur Untersuchung der rumänischen Wirtschaft, stellt die EK einen Mangel an Fachkräften mittlerer und hochschulischer Ausbildung fest, in den Bereichen des Ingenieurwesens, des Maschinenbaus, der Informationstechnologie und der Dienstleistungen. Lediglich 29% der Rumänen verfügen über grundsätzliche IT- Kenntnisse (unter den niedrigsten aus der EU und die Hälfte des EU-Durchschnitts) und weniger als 6% der Firmen bieten ihren Angestellten Einsteigerkurse in diesem Bereich. Die Anziehung der höheren Gehälter im Ausland, die geringe interne Mobilität, die begrenzten unternehmerischen Initiativen und die ungenügende Korrelation der schulischen Ausbildung zu den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes sind für den Wachstum des Mangels an Arbeitskraft verantwortlich. Die Gehaltserhöhungen der letzten Jahre reflektieren ein Schrumpfen des Arbeitsmarktes. Sowohl die Produktivität als auch die Gehälter nähern sich dem EU – Durchschnitt (das BNE pro Angestellte/r als Kennzahl der Produktivität, war 2016 von etwa 31%, wobei die Gehälter bei etwa 27% stark nachgeblieben waren). In Rumänien wurde in den letzten 3 Jahren eine Beschleunigung der Gehaltserhöhungen wahrgenommen (unter realen Bedingungen), wobei die erheblichsten Erhöhungen in der Verarbeitungsindustrie, im IT und im Finanz- Bereich sowie auch im öffentlichen Dienst erfolgten.

Die Übertragung der Zahlungspflicht der Sozialleistungen vom Arbeitgeber zum Arbeitnehmer stellt eine wesentliche Änderung dar, welche die Lohnstruktur beeinträchtigt und die Natur der Finanzierung der Sozialschutzsysteme grundsätzlich umstellt. In den meisten EU Ländern ist der Anteil der Arbeitgeber – Leistungen oft größer oder gleich dem der Arbeitnehmer (in Dänemark werden die Beiträge zur Sozialversicherung von den Fiskalbeiträgen finanziert). Die Übertragung der Beiträge auf die Arbeitnehmer bedeutet ebenfalls eine wichtige Ableitung von dem System der Beiträge zum Sozialversicherungs-Fonds, der in den industrialisierten Ländern allgemein üblich ist, wo gleichzeitig die Verantwortung und die Belastung der Finanzierung dieses Systems gleichmäßig unter Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Staat verteilt ist.

Der Mindestlohn hat einen Nominalwert um 100 % größer als der von 2012 erreicht. Der Mindestbruttolohn ist von 700 Lei (etwa 162 Euro) in 2012, auf 1.450 Lei (etwa 315 EUR) in 2017 gestiegen, und hat schließlich 1.900 Lei (etwa 413 Euro) 2018 erreicht, wobei in diesem Betrag auch die Sozialversicherungs-Beiträge der Arbeitgeber eingeschlossen sind. Die Wachstumsrate des Mindestlohnes zwischen 2012-2017 hat die Wachstumsrate des Mittellohnes überschritten, und hat die Anzahl der Arbeiter auf Mindestlohn-Basis auf etwa 30% in 2016 gebracht, was dazu führt, dass die Verteilung der Löhne zur unteren Stufe komprimiert wird. Trotz Vorschläge betreffend die Inanspruchnahme einer Reihe von objektiven Kriterien, unterstützt von den gesellschaftlichen Partnern, bleibt der Mindestlohn weiterhin von der Regierung eigenwillig festgelegen.

Die Reduzierung des Angebots an Arbeitskraft

Die demographische Dynamik und die Emigration beeinträchtigen das Angebot an Arbeitskraft auf dem Arbeitsmarkt. Die Bevölkerungsanzahl ist erheblich seit 2008 gesunken, und die Verteilung auf Altersgruppen hat ungünstig evolviert. Darüber hinaus arbeiten und leben etwa 3,4 Millionen Rumänen im Ausland. Dieses Phänomen beeinträchtigt besonders Bereiche wie z.B. das Gesundheitswesen. Viele der Emigranten sind junge Menschen, die dazu auch besser ausgebildet sind als der Durchschnitt, was die um so stärkere Reduzierung des Angebots an Fachkräften zur Folge hat.

Obwohl die beschäftigungsfähige Bevölkerung schrumpft, gibt es noch eine wichtige Reserve an nichteinbezogener Arbeitskräfte. Die Beteiligungsrate der Bevölkerung zwischen 20 und 64 Jahren bleibt weiterhin eine der niedrigsten in der EU, trotz neulich eingesetzter Verbesserungen (72,5 % im 3. Trimester 2017). Darüber hinaus werden hohe Arbeitslosenraten auf Langzeit vorgefunden, welche etwa die Hälfte der gesamten Anzahl der Arbeitslosen beeinträchtigen (laut Daten von 2016). Die Unterschiede zwischen den Regionen sind weiterhin groß. Laut Daten der Weltbank könnte eine entsprechende Kombination aktiver Politiken im Bereich des Arbeitsmarktes zur Aktivierung bestimmter benachteiligten Gruppen führen, besonders der erwachsenen Frauen mit minderer Erziehung, der Rroma und der jungen Menschen, besonders aus ländlichen Gebieten. Die Kluft zwischen Männern und Frauen betreffend Beschäftigung ist wichtig, besonders betroffen sind die älteren Frauen. Der Unterschied ist von 16,7 Prozentpunkten in 2014 auf 17,6 Prozentpunkten in 2016 gestiegen. Die Beschäftigungs- und Tätigkeitsrate bei den Frauen sind weiterhin viel unter dem EU Durchschnitt, besonders bei älteren Frauen, teils wegen Mangel an Anstalten für Kinderbetreuung (der Prozentsatz der Kinder unter 3 Jahren die sich in formalen Pflegeanstalten befinden ist von nur 9,4%), oder Mangel an Strukturen für die nachschulische Betreuung der Kinder, oder an langzeitigen Pflege- Dienstleistungen zu ermesslichen Preisen. Die Regierung hat Maßnahmen getroffen, um der Anstellung von Kinderbetreuerinnen gesetzlich einzustufen, und beabsichtigt ebenfalls, weitere 2.500 Kinderkrippen finanziell zu unterstützen. Wegen der Ungleichheit zwischen Frauen und Männern bei der Anstellung ergibt sich auch eine Ungleichheit des Rentenbetrags, wo es bisher den größten Unterschied EU-weit gibt. Trotz dieser Schwierigkeiten, liegt das Gesetz zur Gleichbringung des Rentenalters für Männer und Frauen bereits seit Dezember 2013 auf der Liste der zu debattierenden Themen des Parlaments, jedoch war dessen Diskussion im Plenum noch immer nicht vorgenommen. Die Anzahl der jungen Leute die weder professionell einbezogen sind, noch irgendeine Schulung folgen (NEET) bleibt weiterhin sehr hoch. Während die Arbeitslosigkeit bei jungen Menschen gesunken ist (17,3% in 2017), wurde die Lage der jungen Leute aus der NEET Kategorie kaum verbessert, hauptsächlich verursacht von der Senkung der Rate des vorzeitigen Abbrechens des Schulstudiums. Die praktische Anwendung der Garantie für junge Leute bleibt noch immer ungenügend wegen der erheblichen Verspätungen. Die Nachricht dieser Garantie hat noch nicht die große Mehrheit der NEET jungen Leute erreicht, dass diese die Programme auch nutzen können. Zwei Drittel (65,7%) der jungen Leute die sich für die Programme der Garantie beworben haben, hatten innerhalb von 4 Monaten kein Anstellungsangebot erhalten, wo die an Rumänien zugeteilten Gelder im Rahmen der EU Initiative “Arbeitsplätze für junge Leute“ nicht gänzlich ausgegeben waren, und sogar riskieren, rückerstattet zu werden. Es ist keine Möglichkeit vorgesehen, die Lage der meisten NEET jungen Leute die ein Arbeitsplatz-Angebot erhalten haben, zu verfolgen. Eine Reihe Maßnahmen wurde eingesetzt, darunter auch die Lieferung im Rahmen der Garantie für junge Leute, von Angeboten seitens multidisziplinärer Teams, bestehend aus Beratern in den Bereichen Arbeitsbeschäftigung und Erziehung, sowie auch aus Sozialarbeitern, und die ersten Ergebnisse werden im 1. Semester des Jahres 2018 erwartet. Der Tätigkeitsumfang und die Art und Weise wie die aktiven Politiken auf dem Arbeitsmarkt konzipiert sind, scheinen noch immer ungenügend zu sein.

Die begrenzte Kapazität des Vorhersehens der Bedürfnisse im Bereich der Kompetenzen könnte das Angebot an Arbeitskraft noch mehr beeinträchtigen. Zur Zeit, um die Kompetenzen die den Trainingsprogrammen zugrunde liegen, zu bewerten, wird eine Standardprozedur verfolgt, die jedoch ungenügend wirkt, unter den Umständen der raschen Evolution der Bedürfnisse in der Wirtschaft. Die Fähigkeit, die zukünftigen Bedürfnisse im Bereich der Kompetenzen voraus zu sehen, und die geschätzte Auswirkung der neuen Technologien wie z.B. große Datenvolumen, Biotechnologien, Recycling-Technologien, fortgeschrittene Erzeugungssysteme, und auch Innovationen im öffentlichen Dienst zu bewerten, ist daher reduziert. Es wird geschätzt dass das zur Zeit von den öffentlichen Diensten zur Beschäftigung der Arbeitskräfte entwickelte System nach dem die Bedürfnisse im Bereich Kompetenzen vorausgesehen werden, der Erstellung der weiteren, einschließlich der von dem Europäischen Sozialfonds finanzierten Trainingsprogramme zugrunde liegen soll. Der Zugang zum Sozialschutz ist begrenzt, besonders für die Arbeiter ohne einen Standard-Arbeitsvertrag, und ebenfalls auch für viele selbständig arbeitende Personen. Die hohe Inzidenz der Armut ist von der Arbeitslosigkeit und von dem ungleichen Zugang zu Dienstleistungen und Sozialschutz verursacht. Die Mehrheit der sozial Unterstützten hat sehr niedrige Schulerziehung und wohnt in ländlichen oder sehr isolierten Gebieten, wo der Zugang zu einem Arbeitsplatz und zu Dienstleistungen sehr begrenzt ist. Mehr als die Hälfte der Dorfbewohner die in der Subsistenzlandwirtschaft tätig sind, haben keinen Beitrag zum Rentenfonds und verfügen über keine Deckung bei Arbeitslosigkeit, und viele haben auch keine Gesundheitsversicherung. Die Gelegenheits- und Saisonarbeiter sind nicht von der Pflichtgesundheitsversicherung gedeckt, und haben auch sehr begrenzten Zugang zum bezahlten Mutterschaftsurlaub. Das Risiko auf Armut für die Arbeiter auf selbständiger Basis ist über zehn Mal größer als bei Lohnarbeitern. Die Teilzeitarbeiter, wovon mehr als die Hälfte unwillkürlich mit Teilzeitnorm arbeiten (59,4%, in Vergleich zum EU Durchschnitt von 15,3%), sind ebenfalls mit einem sehr hohen Risiko an Armut konfrontiert.

Das Menschenkapital scheint, nicht genügend den Bedürfnissen eines wettbewerbsorientierten Arbeitsmarktes angepasst zu sein. 2016 hatten knapp 23,6% der Bevölkerung im Alter zwischen 25 und 34 Jahre höchstens die untere Sekundärstufe der Schule abgeschlossen, im Vergleich zum EU-Durchschnitt von 16,6 %. Die Rate des frühzeitigen Abbrechens des Schulstudiums, obwohl in sinkendem Trend, bleibt weiterhin hoch. Dies ist noch immer ein Problem, das hohe Prozent der frühen Unterbrechung des Schulbesuchs. Laut Ergebnisse des OCDE Programms betreffend die internationale Bewertung der Schüler (der PISA Test), hatte einer aus vier Schülern schwache Ergebnisse bei allen drei getesteten Fächern. Das Erstreben der Exzellenz in der Schule vertieft einfach das Problem: der Anteil der Schüler die komplexe Fähigkeiten der Problemlösung zeigen, ist gering (2% im Lesen, 3,3 % in Mathematik und 0,7 % in Wissenschaften). Die Art in welcher das Programm „zweite Chance“ konzipiert wurde, ist nicht flexibel genug für die erwachsenen Kursteilnehmer, und das Programm ist in den dörflichen Gebieten nur sehr schwer zugänglich. Die Korrelation der Erziehung mit den Anforderungen ds Arbeitsmarktes bleibt weiterhin schwach, trotz der neu eingesetzten Maßnahmen. Die Abschlussrate der tertiären Schulstufe ist die kleinste in der ganzen EU. Die Beteiligung der Erwachsenen am Lernen ist sehr niedrig, besonders für die sehr schwach qualifizierten Personen, trotz ihrer Bedürfnisse an Aneignung von Kompetenzen. Das Erziehungssystem für Erwachsene ist zerstückelt und verfügt nicht über einen Koordinierungsmechanismus, was zu einer begrenzten Möglichkeit der praktischen Übertragung der strategischen Dokumente führt. Das schwache Management der Kompetenzen, einschließlich betreffend die Verfolgung des beruflichen Werdegangs der Absolventen verhindert das Treffen von Entscheidungen aufgrund faktischer Daten. Dies verhindert ebenfalls die effiziente Anwendung der Empfehlung des Rates betreffend die Zyklen der Aktualisierung von Kompetenzen. Trotz der neu angewendeten Maßnahme, bleiben die Qualität und Relevanz der Erziehung und der beruflichen Ausbildung bei weitem bedürftig.

von Daniel Apostol

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