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AHK Business Outlook: Derzeitige Geschäftslage ist gut, Unsicher bleiben die Aussichten

Die Herausforderungen für Unternehmen sind auch nach fast zwei Jahren Corona-Pandemie zahlreich, aber die aktuelle Geschäftslage hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert. Das zeigt die aktuelle Konjunkturumfrage, die von der AHK Rumänien im Oktober 2021 durchgeführt wurde. Daraus geht die aktuelle Bewertung der Konjunktur- und Geschäftslage der Unternehmen hervor, sie verschafft aber auch einen Überblick über die aus Sicht der Unternehmen wichtigsten Risikofaktoren für die Geschäftsentwicklung, sowohl allgemein, als auch aufgrund der Corona-Pandemie.

Die aktuelle Geschäftslage der deutschen Unternehmen in Rumänien hat sich verbessert und wird mehrheitlich als „gut” bewertet (über 67%, 2020: 35%). Mehr als 22% der Befragten halten ihre Geschäftslage für befriedigend und die restlichen 10% beurteilen die Geschäftslage ihres Unternehmens als schlecht (2020: 9,6%). „Die derzeitige Geschäftslage muss aber auch vor dem Hintergrund betrachtet werden, wieviel davon auf Preiseffekte und wieviel auf Volumeneffekte zurückzuführen ist. Preis- und Verfügbarkeitsprobleme werden wahrscheinlich noch bis in die zweite Jahreshälfte 2022 andauern. Corona hat zu erheblichen „Rhythmusstörungen” geführt und der Motor der Weltwirtschaft stottert noch an verschiedenen Stellen”, so Sebastian Metz, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der AHK Rumänien.

Was die Geschäftserwartungen betrifft, sind die Unternehmen im Herbst 2021 wieder optimistischer. Nur noch 10% der Befragten sind der Meinung, dass sich ihre Geschäfte in den kommenden 12 Monaten verschlechtern werden (2020: 25,5%). Mit einer Verbesserung rechnen über 42% (2020: 26,6%) und 47% sehen keine Veränderungen.

Die konjunkturelle Entwicklung vor Ort in den nächsten 12 Monaten ist für knapp die Hälfte der Befragten gleichbleibend. Rund 20% rechnen mit einer Verbesserung (2020: 24,4%), während die Zahl der Pessimisten gesunken ist: nur noch 30% sehen eine Verschlechterung (2020: 44,7%).

Erfreulich ist, dass die Unternehmen wieder bereit sind, Personal einzustellen. Deutlich mehr Unternehmen (40,8%) planen eine Erhöhung der Beschäftigtenzahlen im Vergleich zu 2020 (17%). Für 42% bleiben die Zahlen auf gleichem Niveau (2020: 60,6%) und nur 16,3% der Befragten geben an, weniger Personal einstellen zu wollen (2020: 22,3%). Aufgrund der verbesserten Geschäftslage wächst auch die Investitionsbereitschaft. Für die kommenden 12 Monate planen 36,7% der Unternehmen höhere Investitionsausgaben (2020: 11,7%). 32,7% meinen, dass sich diese nicht verändern werden (2020: 40,4%), nur 18,4% sehen geringere Investitionen. Der Saldo steigt auf 21 Punkten nach dem Tief des Vorjahres (minus 21).

Was die wirtschaftlichen Risikofaktoren betrifft, bereiten den Unternehmen zurzeit gestiegene Rohstoff- und Energiepreise, aber auch Arbeitskosten und Fachkräftemangel am meisten Sorgen.

Die aktuelle Regierungskrise spiegelt sich in der Umfrage nicht wider, da sie zeitlich nach der Umfrage entstanden ist. Dennoch bewerten 41,7% der Befragten die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als Risikofaktor. Aus unserer tagtäglichen Interaktion mit Unternehmensvertreter können wir diese Bewertung bestätigen, wobei dieser Risikofaktor durch die aktuellen Ereignisse noch deutlich zugenommen haben dürfte. „Die derzeitige politische Lage beschert den deutschen Unternehmen in Rumänien Unsicherheit. Auch die aktuell aufgekommene Debatte über Steuerveränderungen ist absolut nicht hilfreich. Wir können nur wiederholt alle politischen Entscheidungsträger dazu aufrufen, Vorausschaubarkeit und damit Vertrauen in ein unternehmensfreundliches Geschäftsklima herzustellen und die Reformagenda fortzuführen, um somit den Wirtschaftsstandort fit-for-future zu machen und die verfügbaren EU-Fördermittel abzurufen. Diese dringend notwendigen Investitionen werden wichtige Wachstumsimpulse setzen“, erklärt Andreas Lier, Präsident der AHK Rumänien.

Im Hinblick auf die Corona-Pandemie belasten Reiseeinschränkungen und Lieferengpässe die Unternehmen am stärksten. Nachfrage und Investitionen verlieren an Gewicht. Die Probleme in den internationalen Lieferketten halten bereits seit mehreren Monaten an. Zu spüren bekommen Unternehmen die Lieferengpässe und Preisanstiege insbesondere bei Stahl und Kunststoffe, aber auch Aluminium und Holz können nicht in ausreichender Menge bezogen werden. 36% der Befragten suchen deshalb nach neuen Lieferanten, damit die Geschäftsaktivitäten und somit die weitere wirtschaftliche Entwicklung nicht eingeschränkt werden.

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Die AHK Rumänien hat zum siebten Mal in Folge an der vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) koordinierten Konjunkturumfrage „AHK World Business Outlook” teilgenommen. Befragt wurden Unternehmen weltweit zu Investitions- und Beschäftigungspläne sowie zu den größten geschäftlichen Risikofaktoren in dem jeweiligen Land. Auch dieses Jahr wurde nach der Lage und der wirtschaftlichen Entwicklung aufgrund der Corona-Pandemie gefragt, aber auch nach Lieferengpässen und Nachhaltigkeit. 49 Unternehmen aus Rumänien haben an der Umfrage teilgenommen, 40,8% aus dem Industrie- und Bausektor, mehr als 40% aus dem Dienstleistungsbereich und der Rest sind Handelsunternehmen. Die Befragung fand zwischen dem 22. September und 15. Oktober 2021 statt.

Über die AHK Rumänien

Die Deutsch-Rumänische Industrie- und Handelskammer (AHK Rumänien) ist die offizielle Vertretung der deutschen Wirtschaft und zugleich die größte bilaterale Handelskammer in Rumänien. Die im September 2002 gegründete AHK Rumänien zählt rund 550 Mitgliedsunternehmen und bietet Unternehmen eine wichtige Networking-Plattform für Erfahrungs- und Informationsaustausch. Mit ihrem Leistungsangebot und ihren Veranstaltungen unterstützt sie aktiv deutsche Unternehmen bei ihrem Markteintritt und Standortaufbau in Rumänien und ist zugleich ein Partner für rumänische Unternehmen mit Interesse am deutschen Markt. Weitere Informationen unter www.ahkrumaenien.ro.

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